Im Rahmen der Priorisierung haben wir uns überlegt, wo einerseits der größte Mehrwert einer Verbesserung liegen würde, aber auch andererseits, wo wir „Quick Wins“ einsammeln können. Die Mischung hat es für uns ausgemacht, um das große Thema in kleine, umsetzbare Ziele aufzuteilen und aktiv werden zu können, statt von der Breite der Themen überwältigt zu werden.
Darum geht´s:
Klarheit über die eigenen CDR-Ambitionen und messbare Ziele geben Orientierung und ermöglichen ein transparentes Monitoring. Sie schaffen Verbindlichkeit und machen Fortschritte sichtbar. Die OKR-Methode (Objectives and Key Results) bietet dafür einen bewährten Rahmen.
Werkzeuge in diesem Schritt
1. Workshopkonzept
Das folgende Workshopkonzept dient dazu, das angestrebte Ambitionsniveau gemeinsam zu definieren und daraus konkrete Ziele abzuleiten. Dabei ist zu beachten, dass die beschriebenen Schritte einen Rahmen für die Workshopgestaltung bieten. Die konkrete Ausgestaltung hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa der Anzahl der Teilnehmenden sowie dem Format (remote oder in Präsenz).
2. Die OKR-Methode
Die OKR-Methode (Objectives and Key Results) ist ein agiles Zielsetzungs-Framework, das Unternehmen hilft, strategische Ziele klar zu formulieren und messbar zu machen. Dabei werden ambitionierte, qualitative Ziele mit konkreten, quantifizierbaren Schlüsselergebnissen verknüpft. OKRs ermöglichen es, Fortschritte regelmäßig zu überprüfen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Im Kontext von CDR bieten OKRs eine strukturierte Grundlage, um das gewählte Ambitionsniveau in konkrete, überprüfbare Maßnahmen zu übersetzen.
Beispiel Workshopkonzept
(1.)
Die Umsetzung von Corporate Digital Responsibility (CDR) ist keine Ja-oder-Nein-Entscheidung – der Grad der Umsetzung kann stark variieren. Um dieses Spektrum und den Handlungsspielraum aufzuzeigen, sollten zunächst mindestens zwei unterschiedliche Szenarien formuliert werden: ein eher zurückhaltendes und ein ambitioniertes CDR-Engagement. Orientierung dazu geben die folgenden ausformulierten Ambitionsniveaus.
Grundlegend
Sie prüfen regelmäßig die im Kontext von CDR diskutierten Themen und Handlungsfelder und erfüllen die daraus resultierenden gesetzlichen Anforderungen. Darüber hinaus werden einzelne Schwerpunktthemen gesetzt.
Ambitioniert
Ihr Unternehmen verankert CDR in der Unternehmensstrategie und ist Vorreiter in den für sie relevanten Themen und Handlungsfeldern. Das Unternehmen hat den Anspruch, bereits umgesetzte CDR-Themen weiter zu vertiefen und neue Themenfelder zu erschließen. Zudem fördert und gestaltet Outbank proaktiv CDR in der Gesellschaft und der Wirtschaft.
(2.)
Im Anschluss werden die entwickelten Szenarien hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Unternehmen analysiert. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus
- Welche Chancen und Potenziale bietet das jeweilige Szenario?
- Welche Risiken und Herausforderungen sind mit einer Umsetzung verbunden?
- Wie sähe die Umsetzung im Unternehmen aus?
- Welche Geschäftsaktivitäten würden z.B. ausgebaut oder reduziert werden?
- Welche Strukturen würden sich ändern?
Wichtig: Die Analyse hat in dieser Phase keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient lediglich dazu, ein besseres Verständnis für die beiden Ambitionsniveaus zu erhalten.
(3.)
Auf Basis der Szenarien und ihrer Analyse wird ein gemeinsames Verständnis darüber entwickelt, welches CDR-Ambitionsniveau für das Unternehmen realistisch und sinnvoll ist. Ziel ist es nun als Gruppe, ein Ambitionsniveau innerhalb des Spektrums von Grundlegend zu Ambitioniert festzulegen. Die Abstimmung kann etwa über ein Dot-Voting umgesetzt werden.
(4.)
Ein Ambitionsniveau für das gesamte Thema CDR wurde bestimmt - aber was bedeutet das konkret? Um sich dieser Frage anzunähern wird als nächstes ein individuelles Ambitionsniveau für die vier inhaltlichen CDR-Kategorien definiert (CDR Governance wird in Schritt 5 separat behandelt). Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie ambitioniert das Unternehmen in der jeweiligen Kategorie CDR umsetzen möchte. Orientierung bietet hier die Qualität und Quantität an bestehenden Maßnahmen in den einzelnen Kategorien (siehe Schritt 2).
(5.)
Im letzten Schritt werden zunächst bestehende Ziele gesammelt und anschließend konkrete Zielsetzungen für jede Kategorie formuliert. Dabei wird definiert, welche Ziele erreicht werden müssen, um dem zuvor festgelegten Ambitionsniveau gerecht zu werden.
Zur Strukturierung und Nachverfolgung der Ziele eignet sich das OKR-Framework (Objectives and Key Results) besonders gut. Die Excel-Datei aus der VerantwortungsWerkstatt stellt für jede Kategorie einen entsprechenden Bereich zur Verfügung, in dem bestehende Ziele sowie erarbeitete Objectives und Key Results systematisch erfasst werden können.
Beispiel OKR-Methode

Tipps zur Umsetzung
Tipp 1
Halten Sie das Ambitionsniveau flexibel.
Die Festlegung ist sinnvoll, jedoch nicht endgültig. Je nach Entwicklung kann das Ambitionsniveau angepasst werden – so bleibt der Prozess dynamisch und anschlussfähig.
Tipp 2
Nutzen Sie bestehende Strukturen.
Bevor Sie neue Frameworks wie OKRs einführen, prüfen Sie, ob sich CDR-Ziele in vorhandene Zielsysteme integrieren lassen. So wird CDR wirksam in die Organisation eingebettet statt isoliert behandelt.
Tipp 3
Setzen Sie Prioritäten bewusst.
Ein niedriges Ambitionsniveau in einzelnen Kategorien ist legitim, wenn es Ressourcen für die wirklich relevanten Themen freisetzt. Mut zur Lücke ist hier ausdrücklich erlaubt.
SO GEHT ES WEITER
Mit der Festlegung des Ambitionsniveaus und der Definition konkreter Ziele sind die inhaltlichen Grundlagen gelegt.
Im nächsten Schritt geht es darum, daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten.
Nächste Schritte

4. Schritt
Massnahmen identifizieren
Sind Ziele definiert, werden CDR-Maßnahmen für deren Erreichung entwickelt - dabei hilft der Blick auf bewährte Praktiken der Pilotunternehmen.

5. Schritt
CDR umsetzen & verankern
Eine nachhaltige Umsetzung von CDR muss in bestehende Strukturen eingebettet werden und bei Bedarf neue Verantwortlichkeiten und Formate mit sich bringen.

6. Schritt
CDR kommunizieren
Eine wirkungsvolle Kommunikation dient intern der Sensibilisierung für CDR - und positioniert Ihr Unternehmen extern gegenüber Stakeholdern.